Waldkindergarten
– Spielen und Lernen unterm Blätterdach –
Unser Waldkindergarten – bereits 1999 durch eine Elterninitiative gegründet – ist ein eingruppiger Regelkindergarten mit einem naturpädagogischen Konzept für Kinder von 2,5 bis 7 Jahren.
Die Kinder spielen, lernen und werkeln unter freiem Himmel, bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit in einem Mischwald und in Lichtungen des städtischen „Ohnsang-Waldes“. Dieses Waldstück hinter dem AWO Seniorenheim umfasst abwechslungsreiches Gelände: Einen Hügelwald, einen Kletterhang, einen Weiher mit Biotop, einen Naturspielplatz sowie verschiedene Orte, die wir im Laufe des Kindergartenjahres neu entdecken.
Die Kinder erleben sich als unmittelbaren Teil der Natur, welche alles bietet, was Kinder für eine gesundenEntwicklung brauchen. Der Waldkindergarten verschafft den Kindern optimale und außergewöhnliche Möglichkeiten zur ganzheitlichen Entwicklung.
Leitziele & Konzept
– Ziele unserer pädagogischen Arbeit –
„Eigentlich braucht jedes Kind drei Dinge:
Es braucht Aufgaben, an denen es wachsen kann,
es braucht Vorbilder, an denen es sich orientieren kann,
und es braucht Gemeinschaften, in denen es sich aufgehoben fühlt.“
(Prof. Gerald Hüther)
Der Waldkindergarten richtet sich nach den Zielen des Bayrischen Kindergartengesetztes und führt zur Schulfähigkeit wie ein Regelkindergarten auch. Er unterstützt und ergänzt die familiäre Erziehung.
Darüber hinaus bietet er den Wald als Lebensraum und damit faszinierende pädagogische Möglichkeiten.
Durch eine sinnliche Beziehung zur Natur finden Körper, Geist und Seele dort einen reichen Nährboden voller Anregungen. Es findet eine kind- und situationsorientierte, ganzheitliche und individuelle Begleitung, Förderung, Erziehung und Betreuung der Kinder statt.
Als Christen haben wir Verantwortung für unsere Schöpfung. Unser Ziel ist es daher, Kinder zu einem behutsamen verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Umwelt hinzuführen.
Der Waldkindergarten will (Leitziele):
- Kinder bei der Entwicklung ihrer Gesamtpersönlichkeit fördern und leiten
- Kinder beim Aufbau eines positiven Selbstwertgefühles unterstützen
- Kindern helfen, die Fähigkeiten zu erlernen und zu erweitern, die sie brauchen, um in unsere Welt hineinzuwachsen, damit sie selbständig und verantwortungsvoll darin leben können
- Kinder begleiten und hinführen zu einer christlichen Grundhaltung, die Achtung vor Mensch und Umwelt beinhaltet
Unser ausführliches pädagogisches Konzept stellen wir hier gerne zum Download zur Verfügung.
Der Wald als Bildungsraum
Argumente für Waldpädagogik
Motorik
Im Wald spielen, klettern, balancieren und Natur-Materialien sammeln – all dies fördert die motorischen Fähigkeiten. Die Kinder lernen sich einzuschätzen und sich etwas zuzutrauen.
Kreativität
Waldkindergarten-Kinder sind kreativ, spielen vielfältig und phantasievoll. Ein Stock wird im Spiel zur Angel oder auch zum Zauberstab.
Ganzheitliches Lernen
Die Natur ist ein idealer Ort, um Zusammenhänge zu verstehen. Kinder haben die Möglichkeit, sich durch direktes Erleben und Beobachten Wissen über die Natur und Schöpfung anzueignen.
Gesundheit
Der Aufenthalt im Freien zu jeder Jahreszeit stärkt das Immunsystem und schafft eine Basis für physische Gesundheit. Die Kinder sind auch weniger lärm- und damit weniger stressbelastet als in geschlossenen Räumen.
Sprachentwicklung
Durch das tägliche Ausschöpfen des Freispiels und der spielzeugfreien Umgebung sind die Kinder täglich darauf angewiesen zu kommunizieren.
Achtsamkeit
„Waldkinder“ lernen unsere Natur mit allen Sinnen kennen und lieben und entwickeln ein besonderes Umweltbewusstsein. Ebenso legen wir Wert auf einen respektvollen und achtsamen Umgang miteinander.
Sozialkompetenz
Ein regelmäßiger Aufenthalt in der Natur stärkt die Selbstständigkeit, das Selbstvertrauen und die Sozialkompetenz. Das Bauen einer Hütte gelingt z.B. besser in der Gruppe als allein.
Schulreife
„Waldkinder“ sind gut auf die Schule vorbereitet, v.a. in den Bereichen Motivation, Ausdauer, Konzentration, Sozialverhalten und Mitarbeit im Unterricht schneiden sie laut Studien in der Regel sehr gut ab.
Das Wald-Team
– Über uns –
unten Elisabeth Kenzle, Maria Kast, Linda Trübenbach, Christina Dirr, Claudia Duckek, oben Andrea Dirscherl(Leitung) und Christine Kramer jeweils von links n. rechts
Tagesablauf
– Ein Tag bei uns im Wald –
Wiederkehrende Rituale wie z.B. der Morgenkreis oder das gemeinsame Frühstück, strukturieren den abwechslungreichen Waldkindergarten-Alltag und geben den Kindern Sicherheit und Geborgenheit.
ab 7.30 Uhr:
Bring- und Freispielzeit im und um die Waldhütte.
8.45 Uhr:
Im Morgenkreis begrüßen wir uns mit Liedern, Spielen, Tänzen und ziehen anschließend mit Bollerwagen und wettergerechter Kleidung in den Wald. Bald haben wir einen Lieblingsplatz erreicht und beginnen in Kleingruppen zu spielen, zu klettern und zu schnitzen.
10.30 Uhr:
Vor der gemeinsamen Brotzeit werden die Hände gewaschen (mit Wasser und Lavaerdepulver).
Nachdem alle gestärkt sind, gibt es jahreszeitliche und themenbezogene Angebote für die Großgruppe, Kleingruppe und für einzelne Kinder:
- Naturerfahrungen
- Bewegungsspiele
- Wahrnehmungs- und Meditationsübungen
- Malen, Falten, Schneiden
- Musizieren und Tanzen
- Gestalten mit Naturmaterialien
- Lauschen von Geschichten, Bilderbüchern
Nach einigen Stunden gemeinsamen Spielen und Lernens, wandern wir zurück zur Hütte, wo schon die Eltern auf uns warten.
Du möchtest gern einmal bei uns vorbeischauen und einen Schnuppertermin vereinbaren? Melde dich gern bei uns auf unserem Wald-Handy: 0173 – 905 31 93
Wissenswertes
– Von A wie Anmeldung bis Z wie Zecke –
Wie kann ich mein Kind anmelden?
Es ist uns sehr wichtig, dass Sie uns und unseren Kindergarten kennenlernen können, um zu prüfen, ob ein Waldkindergarten für Sie und Ihr Kind die richtige Entscheidung ist. Daher bitten wir Sie, uns zu kontaktieren und laden Sie zu einem Kennenlerngespräch in den Wald ein. Danach können Sie mit Ihrem Kind gerne zu einem Schnuppertag kommen, bei dem Sie einen Waldtag mit uns erleben. Unter dem Menüpunkt „Waldkindergarten“ > Anmeldung kann das Anmeldeformular heruntergeladen und ausgedruckt werden.
Welche Kleidung und Ausrüstung benötigt mein Kind?
Die Kinder sollten grundsätzlich dem Wetter angepasste, möglichst wasserdichte und strapazierfähige Kleidung tragen. Am besten im Zwiebelprinzip, d.h. in mehreren Schichten. So kann je nach Bedarf etwas aus- bzw. angezogen werden.
Auch im Sommer sind langärmlige Shirts und lange Hosen wichtig, um die Kinder vor Sonne und Zecken zu schützen. Dazu gehört auch unbedingt ein Sonnenhut bzw. eine Sonnenmütze. Außerdem sind feste, geschlossene und gut passende Schuhe wichtig, damit sich die Kinder sicher im Wald bewegen können.
Bei Regen- und Matschwetter ist unbedingt wasserdichte Regenkleidung notwendig. Im Winter eine wasserdichte
Schneeausrüstung, wasserdichte Stiefel und Handschuhe und eine warme Mütze, die die Ohren bedeckt. Ausserdem braucht das Kind einen kleinen Rucksack, wo Brotzzeit, eine Trinkflasche und eine Sitzunterlage Platz finden.
Sind die Kinder immer draußen?
Die Kinder spielen bei jedem Wetter draußen – bei Sonne, Regen und Schnee. Ausgestattet mit der richtigen Kleidung haben die Kinder zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter Spass daran, sich im Freien aufzuhalten. Sie lernen, mit Kälte und Nässe umzugehen und bleiben dann in Bewegung. Unter dem schützenden Blätterdach findet auch die Brotzeit und sämtliche Angebote im Freien statt. Ausnahmen bilden Tage mit starkem Dauer-Regen oder Kälte, dann wärmen wir uns in der beheizten Hütte auf.
Welche Spielsachen gibt es im Waldkindergarten?
Die Natur bietet eine reiche Auswahl an Spielmaterialien wie Äste, Zapfen, Steine, Moos, Matsch usw. So wird in einem hohlen Baumstumpf mit Zapfen und Erde eine leckere Matschsuppe gekocht.
Ausserdem nehmen wir auf unserem Bollerwagen noch Bilderbücher, Stifte, Scheren, Kleber, Lupen, Schnitzmesser, Seile und bei trockenem Wetter unsere Hängematte mit. Schaufeln und Eimerchen dürfen auch nicht fehlen.
Je nach Situation nehmen wir mal mehr mal weniger mit in den Wald.
Wie schulfähig macht der Waldkindergarten?
Vorschulerziehung beginnt nicht erst im letzten Kindergartenjahr. Täglich singen die Kinder im Kreis, lernen Verse, Gedichte und Fingerspiele. Viele Bereiche der Vorschule sind bei uns bereits in den Alltag integriert, wie zum Beispiel Zählen, Wochentage, Jahreszeiten, usw., so dass die Kinder damit spielerisch von Anfang an in Berührung kommen und dabei lernen.
Außerdem werden die Vorschulkinder (unsere „Riesen“) auch gezielt einzeln oder in kleinen Gruppen gefördert und durch konkrete Vorschularbeit auf die Schule vorbereitet. Ihre Kreativität und Phantasie, aber auch ihre Sprachentwicklung und -kompetenz werden durch tägliche Spielsituationen intensiv gefördert. Nach dem Besuch des Waldkindergartens sind die Kinder, immer unter Berücksichtigung individueller Unterschiede, genauso schulfähig wie nach dem Besuch eines Regelkindergartens.
Wir arbeiten im Waldkindergarten nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan.
Studie von Dr. Peter Häfner
https://www.bvnw.de/angebote/wissenswertes/waldkindergaerten-bereiten-kinder-bestens-auf-die-schule-vor
Wo gehen die Kinder auf die Toilette? Hygiene im Wald?
An jedem unserer Plätze gibt es außerhalb des Spielbereichs, geschützt hinter einem Baum, einen Platz für das „kleine Geschäft“. Dort können die Kinder allein oder mit Hilfe der Erzieher/innen „Pipi“ machen. Für das „große Geschäft“ wird ein Loch gegraben und hinterher wieder zugeschaufelt. Hier unterstützen die Erzieher/innen je nach Bedürfnis der Kinder. Klopapier, frisches Wasser, Seife und Handtücher sind stets vorhanden. Vor jedem Essen und bei Bedarf werden die Hände gründlich mit Lava-Erde und dem mitgebrachten Wasser gewaschen.
Wie lange sind die Betreuungszeiten im Wald?
Bringzeiten sind von Montag bis Freitag 7.30 Uhr – 8.45 Uhr.
Ab 8.45 Uhr findet unser Morgenkreis statt, an dem auch gern Eltern teilnehmen dürfen. Danach wandern wir zu einem unserer Lieblingsplätze im Wald.
Abholzeit ist von 12.45 – 13.30 Uhr.
Dienstag und Donnerstag besteht die Möglichkeit Ihr Kind zum warmen Mittagessen anzumelden – Abholzeit ist dann erst 14.30 – 15.00 Uhr.
Können auch Kinder mit besonderem Förderbedarf den Waldkindergarten besuchen?
Unser Kindergarten bietet auch Plätze für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Gerade in und mit der Natur kann gezielt auf die Förderung der Motorik und der Wahrnehmung eingegangen werden.
Was ist, wenn mein Kind sich verletzt oder eine Zecke hat?
Um die Kinder so gut es geht vor Zecken und den damit verbundenen Gefahren zu bewahren, gibt es mehrere Vorsorgemöglichkeiten. Angefangen bei der richtigen Kleidung: Festes Schuhwerk und geschlossene Kleidung (am besten Socken über die Hose ziehen) erschweren es der Zecke, direkt an ihrem vermeintlichen Opfer anzudocken. Sollte dies trotzdem einmal der Fall sein, hilft das Tragen von heller Kleidung, den Parasiten schnell zu entdecken. Insektenabweisende Mittel unterstützen zusätzlich dabei, Zecken fernzuhalten. Mit Ihrem Einverständnis entfernen wir im Waldkindergarten die entdeckte Zecke sofort, denn je schneller die Zecke entfernt wird, desto weniger ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Krankheitserreger überträgt. Bitte untersuchen Sie nach jedem Waldkindergartentag ihr Kind gründlich.
Sollte sich ihr Kind tatsächlich einmal verletzen, haben wir im Notfall immer ein erste Hilfe Set und das Waldhandy dabei.